Jahresurlaub geht für den Sport drauf

Minigolferin Sandra von dem Knesebeck startet im August bei der Europameisterschaft in Lahti

Sie spielt für den MGC Göttingen, hat ihren Lebensmittelpunkt inzwischen aber seit fünf Jahren in Düsseldorf: Minigolferin Sandra von dem Knesebeck hält ihrem Heimatverein, für den sie seit 39 Jahren Turniere spielt, die Treue.

 

 

 Kürzlich wurde die 47-Jährige in Wanne-Eickel Deutsche Meisterin im Match-Play, ihr zweiter nationaler Titel nach 1985 als Jugendliche. Anders als bei anderen Turnierformen wird im Match-Play nicht Runde um Runde addiert. Es gibt 18 Bahnen gegen eine Gegnerin, für den Sieg an jeder Bahn erhält die Bessere einen Punkt, die andere keinen. „Wenn die Gegnerin ein Ass vorgelegt hat, musst du nachziehen. Das ist mental nicht ohne“, sagt die Minigolferin, die diesen Titelgewinn als „Überraschung“ bezeichnet.

 

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Konzentriert: Sandra von dem Knesebeck im Wettkampf

 

Der Wettkampf in Wanne-Eickel ist abgehakt, jetzt stehen die Ü45-Europameisterschaften im finnischen Lahti an. Am 1. August geht der Flieger nach Helsinki, dann stehen erst einmal Trainingstage auf der Wettkampfbahn an, ehe sie vom 10. bis 13. August in den Wettbewerben mit dem Team, im Einzel und Match-Play gefordert ist.

Auch nach Portugal. Tschechien, Schweden und Holland hat es von dem Knesebeck schon in Sachen Minigolf verschlagen. „Viel gesehen haben wir meistens nicht. Es geht einfach viel Zeit für Training drauf.“ So kommt es, dass sie, die mit dem Bundesliga-Minigolfer Alexander Junkermann zusammen lebt, auf dessen Heimbahn in Dormagen nur sporadisch trainiert. „Da kann man die geraden Schläge üben, die technisch anspruchsvollen Bahnen und Feinheiten müssen vor Ort trainiert werden. Jede Bahn hat ihre Eigenart, zieht mal nach rechts, mal nach links.“ Schon zu Beginn eines Jahres legt die Immobilien-Kauffrau ihren Urlaub fest – in die Zeiten, in denen die Großereignisse anstehen. „Da geht der ganze Jahresurlaub drauf.“ Eine Woche im Herbst hat sie nun übrig, weil sich das Göttinger Team nicht für den Europa-Cup qualifiziert hat. „Vielleicht machen wir eine Mädelsreise nach Mallorca. Es hatten ja schließlich alle Urlaub eingereicht.“

 

 

GT vom 28.07.2016 kal